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Chemotherapeutika

In den letzten Wochen erhalte ich Emails von Züchtern, die gute Reiseergebnisse hatten und dann total abgestürzt sind.

Bei Nachfrage erfuhr ich über die präventive Gabe von Medikament x, y oder z.

Oft waren dies Trichomonadenmittel. Was viele Züchter nicht wissen oder nicht wahrhaben wollen ist, dass die Resistenzen von Trichomonaden in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren erheblich zugenommen haben. Taubentierärzte sind deshalb gezwungen, immer stärkere Medikamente zu finden, um auf die veränderten Empfindlichkeiten der Parasiten und Bakterien zu reagieren.

Nicht nur die Stärke der Medikamente sieht oft anders aus, auch die Dosierung wird erhöht. Vor zehn Jahren reichte ein halbes Gramm Ronidazol 10% pro Liter Trinkwasser aus, um wirksam zu sein. Jetzt ist eine Dosis von 2 oder 2, 5 Gramm erforderlich, um die gleiche Wirkung auf die Parasiten zu erzielen.

Was die Leute manchmal vergessen ist, dass viele Medikamente für Tauben zur Kategorie der Chemotherapeutika gehören. Wir nennen sie aus Bequemlichkeit alle Antibiotika. Ronidazol bleibt jedoch ein Chemotherapeutikum.

Ronidazol ist ein Medikament, das genetisches Material beeinflussen kann. Grund genug, klug und vorsichtig damit umzugehen. Ich höre genug Liebhaber die nun denken: „Oh, was soll das „. Aber sie sollten die Regeln beachten. Was will ich deutlich machen: Chemotherapeutika ist keine Süßigkeit und sollte auch so nicht verwendet werden. Der kurze Einsatz von Chemotherapeutika ist unverantwortlich.

Meine Vermutung zum plötzlichen Leistungsabfall liegt genau hier, vor allem jetzt, wo es durch die Stärke der Parasiten notwendig geworden ist, die Dosierung zu erhöhen. Die Nebenwirkungen dieser Substanzen sind sehr gross. Dies führt zwangsläufig zu einem erhöhten Verlustrisiko. Nun ist die Chemotherapie, welche wir für die Tauben verwenden nicht vergleichbar mit den Mitteln zur Tumortherapie in Krankenhäusern. Aber wir alle sollten sehr gut verstehen, dass wir von jemandem, der im Krankenhaus eine Chemotherapie bekommt, keine Top-Leistung erwarten.

Alles was wir erkennen ist die Notwendigkeit einer höheren Medikamentendosierung, um weiterhin den gleichen Effekt zu erreichen. Grund genug, um mehr in die Aufrechterhaltung einer gesunden Tauben zu investieren, statt in die Bekämpfung von Krankheiten.

Basispaket

Eine Kritik, die uns bezüglich unserer Futterergänzungsprodukte erreicht ist, dass Menschen, welche diese Produkte nicht kennen oder keine Erfahrung mit ihnen haben manchmal beklagen, dass sie die Bäume vor lauter Wald nicht mehr sehen können. Ich versuche dies etwas aufzulösen.

Im Laufe der Zeit sind so viele Produkte dazu gekommen, dass eine Einordnung in verschiedene Kategorien sinnvoll ist.

Wir haben daher eine Anzahl von Paketen zusammen gestellt. Eins davon ist das Basispaket.

Dieses Paket enthält eine Reihe von Nahrungsergänzungen die alles enthalten was einen guten Einstieg in den natürlichen Ansatz erfordert.

Es besteht aus Bony-SGR, Basiskern, BMT, BonyM und Bony-omega-nucleovit.

Mit dieser Kombination kann man sich selbst davon überzeugen was den natürlichen Ansatz ausmacht.

Ergänzende Futterzusätze

Zu den Futterergänzungen welche dazu beitragen, den Allgemeinzustand zu verbessern, zählen wir folgende Produkte.

„Bonymineral“. Dies ist eine einfach anzuwendende spezielle Lösung von flüssigen Mineralien.

Die Dosis beträgt nur 10 Tropfen für ein Liter Trinkwasser am Tag vor und des Einkorbens.

Wenn die Flüge schwerer werden kann auch „vluchsupport“ zur Unterstützung bereitgestellt werden. Dieses Produkt enthält eine hohe Dosis an Vitamin B12.

„Catplus“ enthält auch Aminosäuren, enthält aber kein aktives Eisen.

Zu den Ergänzungen, welche die Fitness fördern zählt „Bony-glutavit“, das, wie der Name schon sagt, zusätzliche Glutamine enthält.

„Topconditie, Bony MR-supplement und Bony MR-plus“. Diese Produkte werden nacheinander für kurze, mittlere und längere Distanzen verabreicht.

Produkte die langfristig ihre Wirkung zeigen sind Creatine und Bony-endurance. Das letztere Produkt enthält Octacosanol, das ich in einem früheren Newsletter mit seiner Wirkung beschrieb.

Aber denken Sie daran: Nahrungsergänzungsmittel können helfen die Form zu steigern. Sie sollten aber nicht verwendet werden, um die Krankheiten von Tauben zu verstecken. Eine Voraussetzung bleibt: die Tauben müssen gesund sein.

Daher lassen Sie die Tauben von Ihrem Tierarzt auf ihren Gesundheitszustand kontrollieren. Dies bevor Sie Geld für Ergänzungen ausgeben, die ihre Wirksamkeit erst entfalten können wenn die Tauben gesund sind.

Über den Autor:

Dr. Peter Boskamp ist Tierarzt. Besuchen Sie seine Praxis. Die Fragen unserer geschätzten Besucher beantwortet Dr. Peter Boskamp kostenfrei in unserer Taubensprechstunde.

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Weitstreckentauben

Die medizinische Begleitung im Sport kennt viele Varianten, obwohl vieles übersehen wird und alles auch schon mehr oder weniger über den Haufen geworfen wurde.

Es ist natürlich schon ein Unterschied, ob Sie die medizinische Betreuung von Kurzstreckentauben oder Weitstreckentauben betrachten. Auch Mittelstreckentauben bedürfen einen anderen Ansatz.

Kurz gesagt, die Art und Weise des Taubenspiels hat Einfluss auf die medizinische Begleitung.

Die Häufigkeit mit der die Tauben an Wettflügen teilnehmen spielt bereits eine wichtige Rolle. Wie lange ist die Erholungsphase? Das deutsche Programm erfordert eine rasche Erholung und es kann wenig dem Zufall überlassen werden. Die Weitstrecke bieten in dieser Hinsicht mehr Möglichkeiten und es kann daher anders verfahren werden.

Bei den Weitstreckentauben gelten andere Kriterien bei der medizinischen Versorgung als bei den Programmtauben. In der Tat müssen die Programmtauben vom Start weg tiptop ins Rennen gehen, während die Weitstreckentauben am Anfang der Saison vor allem Kilometer fliegen müssen.

Dennoch hat jeder Liebhaber die moralische Verpflichtung sicherzustellen, dass seine Tauben auch auf Trainingsflügen gesund sind. Es ist falsch zu sagen, dass sie noch nicht auf die Gesundheit achten, da es noch um nichts geht. Das kann von ihrem eigenen Standpunkt betrachtet richtig sein, obwohl ich bezweifle dies.

Aber nochmals, die moralische Pflicht besteht gegenüber den Taubenzüchterkollegen und den Tauben allemal, keine Tauben mit schweren Infektionen einzusetzen. Wir alle müssen begreifen, dass Taubensport Spitzensport bedeutet und ein Mass an Selbstdisziplin erfordert.

Ich denke, es ist selbstverständlich, dass alle Liebhaber aus Kollegialität nur gesunde Tauben an Wettflügen teilnehmen lassen. So können wir alle auch dazu beitragen, den Medikamenteneinsatz zu reduzieren.
Abgesehen davon ist es ein Irrglaube anzunehmen, dass mit Trichomonaden, Kokzidien oder Würmer infizierte Tauben geschweige denn Tauben mit Infektionen der Luftwege, Trainingskilometer absolvieren können.

Infizierte Tauben müssen einen überdimensionalen Aufwand zu Lasten der Muskeln auf sich nehmen. Diese Tauben können sich nicht ausreichend auf die eigentliche Aufgaben, für die sie bestimmt sind, vorbereiten. Vorraussetzung für ein ordnungsgemässes und effizientes Training ist, dass die Tauben gesund sind.

Mit dem Ansatz, den Einsatz von Medikamenten zu reduzieren, begannen wir Anfang 2009 mit einer kleinen Studie. Wir gingen von der Annahme aus, dass eine gute Gesundheit mit dem Fokus einer höchstmöglichen Widerstandsfähigkeit hilft, Ausbrüche von Krankheit zu reduzieren und den Bedarf an Antibiotika und Chemotherapeutika ebenfalls einzuschränken.

Weil die Ergebnisse tatsächlich besser sind als erwartet sind wir soweit, diese Ihnen vorzustellen.

Anfang 2009 konzipierten wir den Plan, Tauben aus den verschiedenen Wettflugkategorien zu verfolgen. Ich beschränke mich in diesem Bericht auf die Weitstreckentauben.

Die Studie wurde auf eine definierte Zahl von Weitstreckenschlägen begrenzt. Einige von ihnen zeigten in den Vorjahren bei der Frühjahrsuntersuchung oft Trichomonaden, bei denen die Infektionsrate so hoch war, dass ich manchmal Angst hatte, dass Trichomonaden aus meinem Mikroskop springen würden. So schwarz sah es auf dem Untersuchungsträger aus. Harte Behandlungen waren oft in solchen Fällen notwendig.

Der Verlauf der Untersuchungen

Wir haben im Jahr 2009 die Tauben vor der Zucht auf Trichomonaden, Kokzidiose und Würmer untersucht. Wo erforderlich wurde während des Brütens eine Kur gegen Trichomonaden durchgeführt. Die Tauben bekamen auch Bony-SGR und Bony-Omega-3-Zuchtöl.

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