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Aus der Praxis von Tierarzt Dr. Boskamp

An jedem Anfang einer neuen Saison ist man voller Enthusiasmus. Aber nach den ersten Flügen, so wie jetzt, kommen enttäuschte Tauben-Liebhaber in die Praxis. Wieso fliegen die Tauben nicht? Es gibt Fälle, wo es sich um sehr schwere Ursachen handelt. Zum Beispiel Paratyphus, Herpes, Staphylocokken usw. Aber die meisten Liebhaber, die ich in der Sprechstunde treffe, machen es so wie immer und halten sich an die medizinischen Ratschläge.

Aber woher kommen die Probleme?

Erstens, wenn man erst etwas unternimmt, wenn die Tauben schon weit im Rückstand sind. Denn viele Liebhaber glauben, wenn das Wetter besser wird, fliegen auch die Tiere wieder besser. Erstaunlicherweise stimmt das MANCHMAL auch, leider jedoch nicht immer.

Zweitens greifen viele Taubenliebhaber nach Medikamenten ohne sich genau beim Tierarzt zu erkundigen. Da steht ja noch einiges im Schrank, das kann man vielleicht verwenden, letztes Mal hat es ja auch gewirkt. Aber man gibt nur ein wenig, aus Angst, die Tauben könnten davon am nächsten Wochenende noch Nachwirkungen haben. Leider ist das oft der falsche Weg.

Dann verlaufen Gespräche in der Praxis folgendermaßen:

Tierarzt: Nur zur Kontrolle oder gibt es Probleme?

Liebhaber: Hab schon X und Y gegeben, aber die Tauben kommen nicht. Bitte geben Sie mir ein Mittel, das stärker ist.

Tierarzt: Wann und wie lange haben Sie die Kur gemacht?

Liebhaber: Zwei Tage, letztes Jahr hat es sehr gut gewirkt.

Tierarzt: Haben Sie eine Kur gemacht vor der Saison?

Liebhaber: Nein, die Tauben waren gesund. Ich nehme ja auch keine Medikamente, wenn ich gesund bin.

Tierarzt: Wieso waren Sie sich so sicher, dass die Tauben gesund waren?

Liebhaber: Das Training von den Tauben war gut.

Tierarzt: Und jetzt ist das Training nicht mehr gut?

Liebhaber: Sie trainieren noch immer, aber während den Flügen kommen sie nicht gut.

Tierarzt: Haben sie einem Tricho Behandlung gemacht vor den Flügen?

Liebhaber: Sicher und sogar dreimal Mittel X im Trinkwasser.

Tierarzt: Solange das R im Monat ist, haben die Trinkwasserkuren keine Wirkung.

Liebhaber: Ich mache es immer so. Und meine Tauben fliegen gut. Nur dieses Jahr wollen Sie nicht.

Tierarzt: Leider ist es so, dass die Resistenz gegen die Tricomoniasis immer mehr zunimmt. Die Ursache ist: zu kurze Kuren und die Medikamente sind nicht stark genug. Unser Ratschlag ist zu kuren mit einer Gelbkapsel oder zumindest das Mittel über das Futter geben.

Liebhaber: Ich habe immer die Trichomoniade Kur ins Wasser getan. Das hat immer gewirkt. Und die Tauben sind immer gut geflogen. Wie erklären sie sonst, dass meine Tauben so viele Preise fliegen?

Tierarzt: Leider tragen ihre Tauben viele Trichomoniaden mit sich. (Untersuchung weist aus 4+) Ich empfehle eine Gelbkapsel zwei Tage hintereinander. Die Infizierung ist zu schlimm. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, besteht das Risiko, dass die stärksten Parasiten sich wieder vermehren. Die Probleme mit dem Trichomoniaden werden auf diese Art und Weise immer schlimmer. Falsch kuren resultiert in Resistenz.

Liebhaber: Na dann kur ich eben länger. Eine Woche eine Trinkwasserkur, dann muss es bestimmt verschwunden sein.

Tierarzt: Sie wollten die Trichomoniaden doch bekämpfen? Machen Sie es gut, oder machen Sie nichts, nur keine halben Sachen.

Ich werde ihnen diese Gespräche in Zukunft ersparen. (Gott Sei Dank gibt es nicht zu viele von diesen Liebhabern. Der Taubensport wäre so schon am Ende. Schöne Aussichten, wenn man bei so einem Kollegen einkorbt.).

Die Tauben von solchen Liebhabern leiden meistens auch noch an respiratorischen Problemen und schleimen. Die Ursache ist das Nichtbehandeln von Infektionen, die nach dem Winter in den Tauben schlummern. Die Saison wird gestartet mit Tauben, die leicht bis mäßig Probleme haben mit Schleim in Kopf und Luftröhre. Die Luftröhre ist meistens irritiert. Wenn wir das nicht behandeln, verliert diese Taube.

Diese Liebhaber behandeln die Tauben mit leichten Problemen öfter einen Tag oder höchstens zwei Tage mit einem Mittel für den Kopf. Sie stellen fest, es wirkt ein wenig oder gar nicht.

Dies hat zwei Ursachen. Erstens: mit so einem kurz eingesetzten Medizingift kann man eine schlummernde Infektion nicht bekämpfen. Es hat keinen Zweck. Die stärkeren Bakterien lassen sich nicht bekämpfen, sie überleben.

Zweitens: Das Geben von nur einem Medikament, das nicht den gewünschten Effekt gibt, weil es nicht hilft den Schleim zu lösen.

Zu einer guten Kur für die Luftwege gehört eine Behandlung gegen den Schleim. z.B. Bony Bronchicron. Auf diese Art und Weise wird sich die Infektion nicht so oft in kurzer Zeit wiederholen.

Wir werden oft konfrontiert mit Tauben von Liebhabern, die es nicht so genau nehmen mit den Krankheits- Prävention, aber es ist ratsam nach den ersten Flügen die Luftwege der Tauben gut zu versorgen. Es verringert die Gefahr einer Infektion.

Wenn die Luftwege vor den Saison gut versorgt sind, hilft das wesentlich die Gesundheit der Tiere zu erhalten. Die Tauben müssen keine Energie verschwenden mit der Bekämpfung von Infektionen und können sich in Ruhe regenerieren. So erhalten sie ihre Form und Flugfähigkeit.

Eine richtige medizinische Versorgung der Luftwege besteht aus einer sorgfältigen Kontrolle dieser. Manchmal ist es vernünftig ein bakteriologische Untersuchung zu machen. Auch die Augen und die Kloake kann man untersuchen. Und wenn eine Infektion besteht, ist es vernünftig eine Kur zu machen und auch den Schleim zu bekämpfen. Die Abwehrkräfte müssen so hoch wie möglich sein.

Aber gesunde Luftwege geben noch keine Garantie für Kopfpreise. Es werden mehr Qualitäten benötigt. Trotzdem: Ohne optimale Luftwege kann man heutzutage Topleistungen im Taubensport vergessen.

Gesunde Luftwege sind im Moment sehr aktuell für die Progammflüge. Aber auch für die Fond Spieler ist es wichtig, dass die Luftwege gesund sind. Wenn man kurz vor dem Flug noch ein Kur geben muss, kann man es vergessen. Auch das Gelb muss jetzt zur Vergangenheit gehören. Richtige Trainingsflüge und Konditionsaufbau sind nicht möglich, wenn es Luftwegprobleme gibt.

Wenn die Luftwegprobleme verschwunden sind, kann man eine maximale Leistung aus den Tauben holen. Dann wird der Aufbau für die Flüge optimal sein. Genau so können die Tauben auch von Nahrungsergänzungsmitteln profitieren.

Und die jungen Tauben? Nicht vollstopfen mit Medikamenten! Man muss Wert auf einen guten Basiswiderstand legen.

Die Jungen mit zwei bis dreimal pro Woche Bony SGR und Bony BMT mit Flugöl oder Bonichol versorgen. Diese natürliche Arbeitsweise wird in den meisten Fällen die Kinderkrankheiten vermeiden helfen.

Zu Beginn der Lernflüge, zwei bis drei Wochen, eine Kontrolle beim Tierarzt. Wenn etwas nicht stimmt, kann man noch rechtzeitig etwas unternehmen.

Und was für die Witwen gilt, gilt sicher auch für die jungen Tauben. Starten mit latenten Kinderkrankheiten gibt Enttäuschungen.

Im Allgemeinen gilt die Tauben so gesund wie möglich zu halten mit so wenig wie möglich Medikamenten. Wenn man dennoch Medikamente geben muss, dann richtig dosiert, keine halben Sachen.

Ein Liebhaber, der meine Newsletter regelmäßig liest, möchte gerne wissen welche Mittel die Taubenliebhaber am besten gebrauchen können. Ich verstehe die Frage, aber vorrangig will ich die Newsletters nutzen um soviel allgemeine Informationen wie möglich anzubieten. Ich kann eine Liste geben von Mitteln, die man nutzen kann. Aber das Allerwichtigste ist, dass die Luftwege der Tauben sauber sind. Das verringert auch die Möglichkeit von Krankheitsverbreitung über die Körbe.

Zur Vorbereitung der Progammflüge, knapp vorher, schreibe ich öfter Puder 18 oder Ornithosemix in Kombination mit Bony Bronchicron vor. Nach dem Flug kann man diese Mittel einmal präventiv nutzen. Es hilft nur, wenn die Tauben vor der Saison eine richtige Kur gehabt haben.

Arbeitet man mit Gelbkapseln, dann ist öfter das Puder 29 oder Puder 26 eine richtige Wahl.

Die Fondliebhaber müssen Sorge tragen, dass die Luftwege sauber bleiben, weil nur dann kann man gut trainieren und einen guten Konditionsaufbau machen.

Vorsicht, die Tauben dürfen nicht zu früh in Form sein.

Fondtauben zwei bis dreimal pro Woche Bony SGR, Bony Jodi und Bony Bronchicron bei der Rückkehr verabreichen. Bony BMT mit Probiotika und Flugöl oder Bonichol. Das Gelb muss unter Kontrolle gehalten werden.

Nach ein Kontrolluntersuchung kann beschlossen werden eine Kur mit Puder 31 zu geben in Kombination mit Bony Bronchicron, wenn nötig. Man kann jetzt auch anfangen mit Bony Flugsupport und anderen hilfreichen Präparaten. Während der Flüge werden die Tauben, die es brauchen, individuell behandelt um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

Neues Produkt

Schließlich möchte ich noch gerne ein neues Produkt vorstellen.

Bony Basis Kern

Es ist zur Unterstützung der Basisgesundheit. Ein Mix aus Kräutern, Mineralien und Spurenelementen. Es kann immer gegeben werden. Ziel ist den Basiswiderstand zu erhöhen.

Weitere neue Produkte werden bald vorgestellt. Mehr darüber im nächsten Newsletter!

Über den Autor:

Dr. Peter Boskamp ist Tierarzt. Besuchen Sie seine Praxis. Die Fragen unserer geschätzten Besucher beantwortet Dr. Peter Boskamp kostenfrei in unserer Taubensprechstunde.

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Belüftung

Regelmäßig gibt es Züchter, die immer wieder Tauben mit Atemproblemen vorstellen. Theoretisch ist es möglich, dass die Tauben jedes Mal infiziert sind, zum Beispiel während der Wettflüge. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Lüftung nicht richtig funktioniert.

Oft sind es Tauben mit Anzeichen einer chronischen Bronchitis. In der Praxis wird dieses Problem mit einer gezielten Antibiotika-Therapie in Kombination mit einem Medikament wie Bony-bronchicron behoben. Die Flugleistung der Tauben ist schnell wieder hergestellt.

Tauben mit strahlend weißen Nasen und gut durchblutetem Brustfleisch können manchmal auch von dieser Krankheit befallen sein, sodass sie 20 Minuten auf den Wettflügen verlieren. Oft sind die bewährten Tauben plötzlich nicht mehr in der Preisliste. Leider werden viele Tiere fälschlicherweise elemeniert, obwohl diese, nachdem eine angemessene Behandlung erfolgt ist, Preise fliegen.

Wenn Ihre Tauben jedoch immer wieder unter Infektionen der Atemwege leiden ist es ratsam, die Luftbewegungen in den Schlägen zu überprüfen anstatt immer wieder zu kuren.

In einem früheren Newsletter habe ich von den Herren Dick Duindam aus den Niederlanden und Eddy Noel aus Belgien berichtet. Beide beschäftigen sich mit Klimaberatung. Ich meine, es schadet nicht auch professionelle Beratung im Hinblick auf Belüftung in Anspruch zu nehmen.

Der entscheidene Punkt ist, dass wir sowohl während als auch außerhalb der Saison auf Antibiotika verzichten müssen und versuchen, andere Ursachen zu finden. Also, wenn es andere Personen gibt, welche sich mit Lüftungstechnik beschäftigen, so bin ich gerne bereit in weiteren Newslettern darauf hinzuweisen.

Über den Autor:

Dr. Peter Boskamp ist Tierarzt. Besuchen Sie seine Praxis. Die Fragen unserer geschätzten Besucher beantwortet Dr. Peter Boskamp kostenfrei in unserer Taubensprechstunde.

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Fondflüge

In den letzten Wochen erreichten mich immer wieder gezielte Fragen zum Thema Fondflüge. Während den Kontrollen gab es immer wieder Probleme mit den Fondtauben. Probleme, die es um diese Zeit eigentlich nicht mehr geben dürfte.

Liebhaber, die im April ihre Tauben kontrollieren haben lassen, glaubten nichts gegen die manchmal schwere Gelberkrankung unternehmen zu müssen.“Zeit genug!“

Meiner Meinung nach ist dies ein schwerer Fehler. Fondtauben, die gemeinsam mit Programmtauben eingekorbt werden, müssen ganz gesund sein. Moralisch ist das auch fair für die Programmtauben, da sie sich so nicht so leicht infizieren können. Andererseits können auch die Fondtauben keine gute Kondition aufbauen, wenn sie nicht frei sind von Gelb- und Ornithose Infizierungen.

Ein Radfahrer, beispielsweise, der die Tour de France bestreiten will, wird auch nicht mit einer unbehandelten Bronchitis starten. Will ein Sportler Kondition aufbauen, muss er, gesund sein, das Gleiche gilt auch für Spitzentauben.

Topkondition bei Tauben ist etwas anderes wie gesund sein. Die Fondtauben dürfen ja nicht zu früh „zu gut“ sein. Aber für eine gute Vorbereitung für die Fondsaison ist es wichtig, dass die Tauben gesund sind und bleiben. Wichtig ist eine gute Verdauung und das Abtrainieren des Winterspecks.

Eine gute Saison fängt mit einer genauen Kontrolle an, dazu meine ich, Coccidiose, Würmer und Trichomoniaden müssen verhindert werden. Dazu ist es wichtig wenn der Taubenarzt die allgemeine Kondition und die Luftwege prüft. Wenn nötig braucht man auch eine bakteriologische und mykologische Untersuchung der oberen Luftwege / Kropf (Schimmel und Hefepilze). Wenn man das alles macht, gibt es keine Überraschungen am Anfang der Fondsaison.

Gute Untersuchungen gibt die Möglichkeit für Maßarbeit.

Tritt eine schwere Infektion der vorderen Luftwege, mit eventuell Schleimbildung auf, ist es wichtig gezielt zu behandeln. Eine Kombination mit Bony Bronchicron wäre gut. Wenn nötig, wenn die Kondition es zeigt, kann man die Leber mit Bonichol und/oder Bony Mineral unterstützen.

Tauben sind sauber und die Fondflüge noch weit weg, prima! Achten Sie darauf, dass die Tauben gesund bleiben. Nicht unnötig Medikamente geben, aber der natürlichen Praxis folgen.

Meine Methode der Begleitung ist dann die Kombination von, 2 mal Bony SGR pro Woche und Bony BMT zusammen mit Zuchtöl. Später kann man zum Flugöl wechseln. Ein paar Mal in der Woche Bony Mineral dazu.

Bei der Heimkehr, abhängig vom Verlauf der Flüge und den Umständen, die Köpfe unterstützen.
Vier Wochen vor dem Anfang der Fondsaison fangen wir mit dem Bony Flugöl an. Langsam auch unterstützende Präparate anwenden um die Form zu verbessern. Neu ab diesem Jahr gibt es Bony Endurance. Es ergibt eine gute Kombination mit Bony Flugöl. Bony Endurance muss man während der Fondflüge täglich geben, um einen maximalen Erfolg zu gewährleisten.

Am Anfang der Fondsaison werden die Tauben wieder kontrolliert. Im diesem Stadium gehen wir zu Maßarbeit. Die Begleitung ist jetzt nicht mehr gleich für alle Liebhaber. Der Einsatz von Medikamenten und unterstützenden Präparaten ist jetzt abhängig vom Zustand der Luftwege. Während des Einfliegens können Infektionen in den Körben auftreten. Das kann das Ende der geplanten Vorgangsweise bedeuten. Manchmal muss man die unterstützenden Präparate absetzen, weil sie den Stoffwechsel zu sehr beanspruchen.

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